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Feminismus

Was ist Feminismus?

Feminismus bedeutet für die Gleichberechtigung von FINTA* (Frauen, Intersexuelle, Nicht-binäre und Transgender-Personen) zu kämpfen. Noch immer werden FINTA* diskriminiert, noch immer existiert das Patriarchat. Dagegen engagieren wir uns! Auf dieser Seite finden sich einige unserer Forderungen.

Du findest auch, dass endlich Schluss mit Diskriminierung sein muss? Komm vorbei und setze dich mit uns für eine gerechtere Welt ein.

Unsere Forderungen vor Ort

  • Kostenfreier Zugang zu Verhütungsmitteln in ganz Freiburg
  • Deutliche Annäherung an Parität im Freiburger Stadtrat
  • Unbürokratische Verbesserung der Finanzierung und den Ausbau von Frauenhäusern in Baden-Württemberg
  • Schaffung von mehr KiTa-Betreuungsplätzen im Bundesland

Und überregional

  • Straflosigkeit für Schwangere: Weg mit § 218 StGB
  • Gleiche Berufs- und Karrierechancen für alle
  • Gleicher Lohn für gleiche Arbeit
  • Legalisierung der Leihmutterschaft
  • Bessere Finanzierung für Gesundheitsforschung, die Menschen mit Uterus betrifft

Begründung

Wir sind ein feministischer Richtungsverband. Das heißt für uns, dass all unsere Politik immer auch das Ziel der Gleichstellung der Geschlechter verfolgt.

Dabei ist uns klar, dass die Binarität in der unsere Gesellschaft Menschen nur nach Mann und Frau sortiert, eine konstruierte Einteilung ist, die alle Menschen diskriminiert, die sich nicht im binären Geschlechtersystem wiederfinden, die trans*, interident* oder non gender conform sind. Trotzdem sehen wir, dass diese Kategorien, unsere Gesellschaft heute noch an viele Stellen strukturieren. Denn wir leben weiterhin im Patriarchat. Und es sind vorallem Frauen*, die in unserer Gesellschaft immer noch struktureller Diskriminierung ausgesetzt sind.

Frauen* verdienen durchschnittlich 21 Prozent weniger als Männer*. Dafür gibt es unterschiedliche Ursachen: Zum einen werden Frauen* für den gleichen Job oftmals schlechter bezahlt als männliche Kollegen, sie haben oft schlechtere Karrierechancen und stoßen an gläserne Decken. Zum anderen werden einige Berufe, die vor allem von Frauen* ausgeübt werden, insgesamt geringer entlohnt. Dazu gehört insbesondere die Care- oder Sorgearbeit, zum Beispiel die Pflege, die frühkindliche Bildung oder Reinigungsarbeiten.

Aber auch über die Erwerbsarbeit hinaus sind materielle Diskriminierungen sichtbar. Der Gender Pension Gap zeigt, dass auch im Alter Frauen durchschnittlich mit deutlich weniger auskommen müssen (2015 waren es 53 Prozent). Auch das Risiko von Altersarmut betroffen zu sein ist für Frauen* deutlich höher als für Männer. Dies liegt unter Anderem daran, dass Frauen* häufiger ihre Erwerbstätigkeit unterbrechen und über längere Zeit nicht arbeiten, meist aufgrund von Care-Arbeit die sie unbezahlt übernehmen, wie Kindererziehung oder Pflege von Angehörigen. Daraus ergeben sich weiter geschlechterspezifische Ungerechtigkeiten, denn Frauen haben dadurch durchschnittlich 30 Minuten weniger Freizeit am Tag.

Wir wollen gleichen Lohn für gleiche Arbeit und das wollen wir auch gesetzlich festschreiben. Wir brauchen eine Neuorganisation von Care-Arbeit. Dazu gehört gut bezahlte und professionalisierte Care-Arbeit und eine staatlich organisierte, gut ausgebaute Care-Infrastruktur, die keinen ökonomischen Zwängen unterworfen ist. Gleichzeitig brauchen wir dafür auch die Hälfte der Macht in der Leitungsebene: es muss als mindestens so viele Chefinnen* wie Chefs geben.

Auch im Privaten muss Care-Arbeit endlich geschlechtergerecht organisiert werden. Dafür brauchen wir kostenlose Kinderbetreuung, veränderte Arbeitsstrukturen und einen Kulturwandel, der allen ein Recht auf befristete Teilzeit zugesteht. Auch die Elternzeit muss dann stärker paritätisch verteilt werden.

My body – my choice! Zur tatsächlichen Geleichstellung gehört auch das körperliche und sexuelle Selbstbestimmungsrecht aller Frauen*. Nach wie vor ist ein Schwangerschaftsabbruch in Deutschland illegal, auch wenn er unter strengen Bedingungen straffrei sein kann. Frauen* die sich für einen Abbruch entscheiden haben deshalb bis heute mit Stigmatisierung und Tabuisierung zu kämpfen. Außerdem ist eine Finanzierung durch die Krankenkasse dadurch nicht möglich. Wir wollen ein echtes Informationsrecht und die Entkriminalisierung weg mit § 219a und § 218.

Menschen werden nicht nur auf Grund des Geschlechts benachteiligt. Dies ist nur eine der Ebenen auf denen Menschen Diskriminierung erfahren. Herkunft, Hautfarbe oder Migrationshintergrund, finanzielle Situation, also Klasse, oder Sexualität sind auch Grund für Diskriminierung. Diese Ebenen lassen sich nicht simpel addieren, sondern beeinflussen und verstärken einander. Unser Feminismus ist deshalb intersektional.