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14. November 2021

Pressemitteilung: Jusos Freiburg putzen Stolpersteine in Freiburg

Dieses Jahr jähren sich die erschreckenden Ereignisse des 09. und 10. Novembers 1938 zum 83. Mal. Die Aufrechterhaltung der Erinnerungskultur ist angesichts des anhaltenden Antisemitismus umso wichtiger. Für uns Jusos ist klar, dass wir diese Ereignisse und die Schreckensherrschaft niemals vergessen und vergeben werden.

Im Gedenken an die ermordeten Jüd*innen organisierten wir Jusos am Dienstag, den 09. November 2021 eine „Stolperstein-Putzaktion”. Nachdem wir an der Gedenkveranstaltung der Stadt teilgenommen hatten, teilten wir uns in zwei Gruppen auf, um in der Innenstadt und Herdern Stolpersteine zu putzen.
Die im Asphalt eingelassenen Stolpersteine erinnern an die damals dort ansässigen, größtenteils jüdischen Bewohner*innen, die dem Terrorregime des Nationalsozialismus zum Opfer fielen. Die Aktion gab den Teilnehmenden der „Stolperstein-Putzaktion” einen Einblick in die Vielfalt jüdischen Lebens und in die Schicksale der damals ansässigen Bewohner*innen.

Die Veranstaltung fand im Zuge des Gedenkens der Novemberpogrome 1938 statt. In dieser verheerenden Nacht vom 9. auf 10. November brannte unter mindestens 1 400 zerstörten Synagogen oder Gebetshäusern in Deutschland und Österreich auch die Freiburger Synagoge ab. Um dieser zu gedenken, bildet der heutige Brunnen auf dem Platz der Alten Synagoge deren Grundriss ab. Die dortige Gedenkveranstaltung wie auch die „Stolperstein-Putzaktion“  sind wichtige Maßnahmen. Nicht nur um den Opfern des Holocaust zu gedenken, sondern auch um ein Zeichen gegen den offenkundigen und in jüngster Zeit sich zuspitzenden Antisemitismus und Rassismus  zu setzen. 

Gerade auf den auftretenden Antisemitismus, der sich in den sogenannten „Querdenker-Protesten“ immer wieder äußert, wurde in den Beiträgen während der Gedenkveranstaltung auch seitens der städtischen Vertreter*innen hingewiesen. Wir halten es für inakzeptabel, dass es einem Querdenker*innen-Autokorso kurz nach dem Ende der Veranstaltung möglich war, durch die Rempart- und die Belfortstraße, das heißt ganz in der Nähe des Platzes der Alten Synagoge, zu fahren. Diese „Demonstration“ hätte von Seiten der Behörden an diesem Tag und Ort unter keinen Umständen zugelassen werden dürfen.

Wir Jusos stehen in Solidarität mit allen Betroffenen von Antisemitismus, früher wie heute, stabil gegen Rechts.


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