mitmachen

Aktuelles

29. September 2023

Weg mit § 218 – Schwangerschaftsabbrüche raus aus dem StGB!

1871. Seit diesem Jahr, das in die Zeit des Kaiserreichs fällt, fallen Schwangerschaftsabbrüche unter Paragraph 218 des StGB und sind damit strafbar. Zum Safe Abortion Day am 28.09. waren wir dazu auf der Straße. Denn feministische Kämpfe gehen seit Jahrhunderten gegen dieses Verbot, und wir kämpfen weiter.

Was eigentlich medizinische Grundversorgung sein sollte, wird so stigmatisiert & kriminalisiert. Schwangere müssen nicht nur aus dem Umfeld mit Gegenwind rechnen, der Abbruch wird ihnen durch Zwang zur Beratung und 3 Tagen „Bedenkzeit“ erschwert. Schwangeren wird somit die Fähigkeit abgesprochen, selbstständig Entscheidungen zu treffen.
Diese Kriminalisierung kann tödlich enden – denn Verbote verhindern keine Abbrüche, sie machen sie nur unsicher und gefährlich! Auch international ist die Situation von Schwangeren fatal, in Polen herrscht ein faktisch vollständiges Abtreibungsverbot.

Doch auch der Blick nach Deutschland ist ernüchternd: Die Zahl der Ärzt*innen, die Schwangerschaftsabbrüche durchführen, ist drastisch gering. Die Stigmatisierung verhindert eine menschenwürdige Versorgung. Auch in Freiburg wird es zunehmend schwieriger, Ärzt*innen zu finden, die Schwangerschaftsabbrüche durchführen. Aus Sorge vor Anfeindungen wollen viele nicht genannt werden, geschweige denn sich auf offizielle Listen setzen lassen.
Hierbei geht es weder um Glaubensgrundsätze, noch um vermeintliches Kinderwohl. Über den eigenen Körper entscheiden zu können ist ein Menschenrecht!
§ 218 muss endlich raus aus dem Strafgesetzbuch. Wir brauchen bessere und flächendeckende Aufklärung über die Durchführung von Schwangerschaftsabbrüchen, mehr Kliniken im ländlichen Raum und eine Gesundheitsversorgung, die Abbrüche als das einstuft, was sie sein müssen: ein Grundrecht.

Danke an Pro Familia Freiburg und das Bündnis für sexuelle Selbstbestimmung für die so wichtige Aufklärung, die ihr gestern und auch jeden weiteren Tag leistet!

Wie stehen hinter diesen und weiteren Forderungen, wie denen des Deutschen Juristinnenbundes.

Mehr Infos findet ihr hier: https://www.djb.de/presse/stellungnahmen/detail/st22-26

https://www.profamilia.de/themen/schwangerschaftsabbruch

https://www.bundesaerztekammer.de/themen/aerzte/schwangerschaftsabbruch


Zurück